Neumarkt kommt an
Unsere Krippenfiguren
Hier gibt es Informationen zu den Figuren der begehbaren Krippe in Neumarkt
Neumarkt kommt an
Jede Figur kurz vorgestellt
Jede Figur erzählt eine eigene Geschichte, nämlich die Geschichte des Ankommens. Josef und Maria haben sich in der damaligen Zeit auch auf den Weg gemacht, sie wollten Ankommen und einen Ort finden, der Schutz und Sicherheit bietet. Diesen haben sie in der Krippe gefunden.
Unsere Figuren in der begehbaren Krippe haben sich auch mit dem Ankommen beschäftigt. Was bedeutet das denn für mich? Wo möchte ich denn Ankommen? Bei mir selbst? Im Beruf? In der Gemeinschaft? In einem Zuhause oder aber in meiner Sexualität? Jeder und jede hat eine ganz persönliche Antwort auf die Frage des Ankommens gefunden. Genau das spiegelt sich in den Figuren wieder, ob Rollstuhlfahrer, Mann mit Depressionen, UN-Soldat oder eine Mutter. Sie alle wollen Ankommen und ihren ganz persönlichen Platz finden, der ihnen Schutz und Sicherheit bietet.
Nächstenliebe, Inklusion und Vielfalt sind die Werte, die in allen Figuren wiederzufinden sind. Wir alle sind unterschiedlich, haben unterschiedliche Fähigkeiten und unterschiedliche Ausgangssituationen und doch haben wir alle den Wunsch Teil einer Gemeinschaft zu sein, die jeden und jede ankommen lässt.
Lassen Sie sich von den einzigartigen kreativen Arbeiten dieser Gruppen begeistern und erfahren Sie mehr über die Hintergründe der einzelnen Gestaltungen!
#1 Zwei Menschen begegnen sich
Jurawerkstätten Neumarkt
Zwei Menschen begegnen sich. Sie reichen einander die Hand, blicken vorwärtsgerichtet inmitten einer farbenfrohen Kulisse. Gemeinsam entdecken sie die Welt.
Fortbewegen – Weiterkommen – Ankommen. Hilfsmittel wie Rollstühle machen es möglich, dass Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung mobil sind und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Auch Menschen mit einer geistigen oder psychischen Beeinträchtigung wollen dabei sein ohne behindert zu werden. Ganz normal eben. So kann das „Ankommen“ im weiteren Sinne bedeuten, einen Platz in der Gemeinschaft zu finden und so akzeptiert und respektiert zu werden, wie man ist. Es geht darum, Barrieren abzubauen, sei es physisch oder psychisch, und eine Umgebung zu schaffen, in der sich jeder Mensch entfalten und wohlfühlen kann.
Mit dem Begriff „Ankommen“ könnte genauso gemeint sein, gehört und ernst genommen zu werden und Einfluss auf Entscheidungen zu haben, die das eigene Leben betreffen. Für Menschen mit Behinderung ist das immer noch keine Selbstverständlichkeit obwohl das bereits im Jahr 2009 in der UN-Behindertenkonvention rechtlich festgelegt wurde. Es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderungen die Unterstützung und Ressourcen erhalten, die sie benötigen, um ihre Wünsche und Ziele zu verwirklichen. So kann eine Gesellschaft entstehen, in der jedem Menschen ermöglicht wird, aktiv mitzuwirken und ein erfülltes Leben zu führen – Sei es im Beruf, in der Freizeit oder im sozialen Miteinander.
Lasst uns also alle einander die Hände reichen und uns miteinander fortbewegen. So werden wir zusammen weiterkommen und ankommen in einer Gesellschaft die Barrieren abbaut und sich begegnet.
Bei der begehbaren Krippe ist ein trauriger und gleichzeitig lächelnder Mann zu sehen, der zur Weihnachtszeit in Neumarkt vor dem Reitstadel ankommt.
Der Holzmichl lebt mit Depressionen und fühlt sich häufig niedergeschlagen, verzweifelt und hat Angstgefühle.
Auf der anderen Seite strahlt ein Lächeln entgegen, welches er gerne als eine Art Maske aufsetzt, um nicht aufzufallen. Nur der Michl weiß, wie es ihm wirklich geht und wie es in ihm aussieht.
Er hat viele Sorgen, die den sehr sensiblen Michl symbolisch mit der Weltkugel in der Hand schwer belasten.
Zusätzlich lähmt Michl die Depression bei der Alltagsbewältigung, er hat z.B. Probleme in der Früh beim Aufstehen und kann sich nicht mehr richtig konzentrieren, weil er Schlafprobleme hat.
An dem Wanderstock hängt ein schwerer Beutel, in dem sich viele schwere Steine befinden. Auf den Steinen stehen die Probleme und Krankheitssymptome von Michl geschrieben. Jede Bewegung wird damit schwer und unflexibel.
Michl hat aber auch noch eine andere lachende Seite und nimmt seine Gesundheit in die eigene Hand. Seine Hand hält eine Kugel und in dieser Kugel sind im übertragenen Sinn alle Mosaiksteinchen enthalten, die zur Gesundheit und zum Wohlbefinden beitragen. Michl zeigt alles, was für seinen Genesungsprozeß wichtig ist und wie er selbst am Erhalt der eigenen Gesundheit mitwirkt.
Ankommen heißt für Michl, dass er sich in seiner Stadt wohl fühlt, Menschen kennt, mit denen er sich versteht, mit denen er sich trifft und austauscht und schöne Sachen unternimmt. Gerne geht er dabei zur Krippenausstellung in den Reitstadel.
Das Tageszentrum für psychisch kranke Menschen und der Sozialpsychiatrische Dienst helfen Michl, um besser mit der Erkrankung leben zu können. Mit Beratungsgesprächen und vielen verschiedenen Angeboten vom Tageszentrum kann Michl wieder an der Gesellschaft teilnehmen und für sich einen Ausweg aus der Erkrankung finden.
Weitere Informationen vom Sozialpsychiatrischen Dienst und vom Tageszentrum ( Treffpunkt für Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben) erhalten Sie unter www.diakonie-nah.de und Instagram.
#2 Der Holzmichl
Tageszentrum der Diakonie NAH e.V.
#3 Ministrant
Hofkirche
Der Ministrant steht stellvertretend für alle Kinder und Jugendlichen, die sich in der kirchlichen Jugendarbeit engagieren.
Junge Menschen setzen sich im Geist der christlichen Nächstenliebe ein, denn dies ist die Botschaft, die uns das Kind in der Krippe gebracht hat.
Zum Ministrantendienst gehört eine lebendige Gemeinschaft. Freundschaften entstehen, die teilweise ein Leben lang halten. Die Kinder und Jugendlichen lernen also, dass zum Leben Gemeinschaft gehört, die so bunt ist, wie die unterschiedlichen Figuren an der Krippe.
So symbolisiert der Ministrant alle Menschen, die in der Kirche beheimatet sind und die offen auf alle zugehen, um die Welt ein kleines Stück besser zu machen.
Hier ist Bewegung drin!
Das Leben der jungen Menschen ist bunt, vielfältig und dynamisch. Der Skater symbolisiert die Vitalität der jungen Menschen, die wichtig für unsere Gesellschaft ist. In allen Bereichen der Jugendarbeit, z.B. beim Kreisjugendring, bei Vereinen, Verbänden oder der Kirche bringen die jungen Leute Schwung ins Leben.
Mit dieser Figur soll die Freude am Leben zur Krippe gebracht werden und das Kind, das dort mit offenen Armen liegt, soll seinen Segen für alle Kinder und Jugendlichen geben.
#4 – Skater
Hofkirche
#5 Mutter
Stadt Neumarkt
Ich, Rita Großhauser, habe mich ganz bewusst für die Figur einer Mutter für unser Projekt der begehbaren Krippe – bewegt ankommen – entschieden.
Eine Mutter spielt eine ganz große, eigentlich die wichtigste Rolle im Leben aller Familienmitglieder.
Eine Mutter ist ein selbstloser, liebevoller Mensch, der viele der eigenen Wünsche und Bedürfnisse für die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder opfern muss, aber auch will. Eine Mutter arbeitet hart, um sicherzustellen, dass ihr Kind mit dem Wissen, den Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgestattet ist, um sich zu einem kompetenten aber auch emphatischen Menschen zu entwickeln.
Durch die liebevolle Fürsorge und Zuwendung der Mutter lernt das Kind, dass es geliebt und geschätzt wird. So lernt ein Kind spielerisch dies auch an andere weiterzugeben. Das zu erleben ist für eine Mutter sehr erfüllend.
Die Lebensgrundlagen vieler Menschen werden durch Krieg und Gewalt zerstört. Felder können nicht mehr bestellt werden, Arbeitsplätze werden zerstört, Lebensmittel werden knapp und Preise steigen. Straßen, Brücken, Strom- und Wasserversorgung und Schulen werden beschädigt oder zerstört.
Natürlich versucht eine Mutter in solchen Situationen alles um ihren Nachkommen, ihrer Familie, eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Egal was sie bewegt, welchen Weg, welche Schwierigkeiten überwunden werden müssen, eine Mutter kämpft immer um das BESTE für ihre Lieben zu erhalten. Sie machen sich teilweise auf eine gefährliche Reise, hoffen an einem Ort weit der eigenen Heimat, bei offenherzigen und freundlichen Menschen sicher ankommen.
Wir Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse des Ostendorfer Gymnasiums haben uns im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Gedanken gemacht über die Rolle der Bundeswehrsoldaten und auch ganz allgemein über die des Militärs in der Bevölkerung. Einig waren wir uns, dass es ihnen gegenüber an Wertschätzung und Akzeptanz mangelt. Wir erklärten uns dies damit, dass nur eine einzige Mitschülerin einen Soldaten in der Bekanntschaft hat.
Seit der Aussetzung des Wehrdienstes in Deutschland, haben wir und viele andere junge Menschen keine Berührungspunkte mehr und können uns mit Soldaten auch weniger identifizieren. Vielleicht möchten wir uns auch lieber in der Friedensbewegung engagieren, gerade weil wir in der Schule viel über die Verbrechen des zweiten Weltkrieges hören, besonders über die folgenschwere Rolle, die Deutschland dabei spielte.
Trotzdem aber sehen wir alle, dass es nicht ohne Einsatz von Soldaten geht und dass sie bei Auslandseinsätzen auch immer ihr Leben für uns geben würden.
Für unsere Krippenfigur wählten wir einen Blauhelmsoldaten, also einen Soldaten, der im Auftrag der Vereinten Nationen (UN) in Konfliktregionen den Frieden wiederherstellen und die Zivilbevölkerung schützen soll. Wir können uns vorstellen, wie belastend das sein muss und auch welche Ängste jeder dabei hat.
Unser Soldat hebt ein kleines Mädchen hoch. Vielleicht hat er es soeben gerettet. Vielleicht aber ist unser Soldat selbst Papa und kommt gerade von einem Einsatz nach Hause und sein Kind ist ihm freudig entgegen gelaufen: Advent heißt ja Ankunft. Und in jedem Fall- so oder so- ist es eine wirklich bewegende Ankunft.
#6 – Soldat mit einem Mädchen
Ostendorfer Gymnasium
#7 Junges Mädchen
Schulpastoral Weinberger Schule & Regens Wagner
Ein junges Mädchen als Symbol für unseren gemeinsamen Weg. In einer Welt voller Möglichkeiten steht die gestaltete Figur eines jungen Mädchens als inspirierendes Symbol für die Reise, die wir alle antreten. „Wohin soll ich gehen?“ Diese grundlegende Frage beschäftigt uns, insbesondere als Schülerinnen und Schüler, die wir aktiv unsere Zukunft mitgestalten wollen. Wir suchen nicht nur nach Zielen, sondern auch nach klaren Wegen dorthin.
Die Figur des Mädchens symbolisiert die Neugier und den Mut, neue Wege zu erkunden. „Wer zeigt mir einen guten Weg?“ Diese Frage bezieht sich auf die Begleiter und Mentoren in unserem Leben, die uns auf unserem Weg unterstützen. Sie erinnert uns daran, dass wir in unserer Suche nach Antworten nicht allein sind. „Und wenn ich ankomme? Ist da jemand?“ Die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Verständnis ist essenziell. Durch den Dialog mit anderen können wir unsere Perspektiven erweitern und neue Ideen entwickeln.
„Es lohnt sich, uns zuzuhören.“ Das junge Mädchen fordert uns dazu auf, unsere Gedanken zu teilen und gemeinsam neue Wege zu beschreiten. Indem wir aufeinander zugehen und uns gegenseitig unterstützen, eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten.
Lasst uns diese Figur als Inspiration betrachten, um unsere Wege bewusst zu gehen und einander zu begleiten. Indem wir zusammenarbeiten, formen wir nicht nur unsere Zukunft, sondern auch die Gemeinschaft, in der wir leben. Gemeinsam können wir Großes erreichen.
Die gestaltete Figur eines Jungen auf dem Roller verkörpert die Vielfalt unserer Gemeinschaft. „Wir sind verschieden“ – das zeigt sich in unserem unterschiedlichen Tempo und Aussehen, in unseren unterschiedlichen Biografien und Fähigkeiten, unserem Alter und den Farben unserer Kulturen. Doch trotz dieser Unterschiede gibt es etwas, das uns alle verbindet: Der Weg, den wir gemeinsam gehen.
Jeder von uns bringt eine einzigartige Perspektive mit, die unsere Gemeinschaft bereichert.
Wir sind alle unterwegs auf der Suche nach unserem Platz in der Welt. „Wir möchten alle ankommen.“ Diese gemeinsame Sehnsucht nach einem Ziel, einem Ort der Zugehörigkeit eint uns. Der Junge auf dem Roller symbolisiert diesen dynamischen und aktiven Weg, den wir einschlagen, um unsere Träume zu verwirklichen.
„Wir haben alle Sehnsucht nach einem Ort, an dem wir angenommen werden, wie wir sind“ – mit unseren Farben, Narben, Wünschen und Fragen. Jeder Roller des Lebens, den wir fahren, kann unterschiedlich gestaltet sein, doch es ist der gemeinsame Wunsch nach Akzeptanz und Verständnis, der uns antreibt, weiterzufahren und zu wachsen.
Die Figur des Jungen auf dem Roller erinnert uns daran, dass in unserer Diversität eine immense Stärke liegt. Indem wir uns gegenseitig schätzen und respektieren, können wir eine Gemeinschaft schaffen, in der jeder willkommen ist und in der wir alle ankommen können. Lasst uns gemeinsam diese Reise antreten und die Schönheit unserer Verschiedenheit feiern.
#8 Junge auf einem Roller
Schulpastoral Weinberger Schule & Regens Wagner
#9 Rollstuhlfahrer
Schulpastoral Weinberger Schule & Regens Wagner
Daumen hoch – dieses Symbol soll stellvertretend stehen für das Selbstverständnis und Lebensgefühl der Bewohnerinnen und Bewohner von Gruppe Anton des Regens Wagner Hauses in der Dr. Schrauth Str. in Neumarkt.
2018 wurde ein zentral gelegener Wohn- und Lebensraum für Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma im Stadtzentrum von Neumarkt geschaffen.
Selbst. Bestimmt. Leben – nicht nur innerhalb der Wohngruppe auch im Sozialraum Neumarkt
wird dieses Lebensmotto umgesetzt.
Die Stadt Neumarkt hat ein immer ein offenes Ohr für Menschen mit Handicap – Barrieren im Alltag werden so gut es geht vermieden oder beseitigt, so dass jeder und jede möglichst selbständig sein Leben gestalten kann. Tritt im Alltag dann doch eine Barriere auf, so sind oft helfende Hände zur Stelle.
Regens Wagner ist sehr gut in die Nachbarschaft eingebunden und mittlerweile ein fester Teil des Soziallebens.
Die Menschen von Regens Wagner fühlen sich wohl in Neumarkt und freuen sich auf viele Kontakte in der Zukunft.
Daumen hoch für ein kreatives Miteinander!
Die Figur stellt einen jungen Mann in seinen Zwanzigern dar, ohne klar erkennbare Gesichtszüge. Das ist kein Zufall, sondern ein bewusstes künstlerisches Mittel, um zu zeigen, dass Identität und Wert nicht an äußerliche Merkmale gebunden sind. Diese Figur ist Noah, aber sie könnte auch jeder andere sein. Sie will damit ausdrücken, dass Noah sich mit Themen wie Diversität und toxischer Männlichkeit auseinandersetzt und dabei die Oberflächlichkeit von gesellschaftlichen Erwartungen hinterfragt.
Das äußere Erscheinungsbild, – übergewichtig, in Jogginghose und Hoodie gekleidet – mag auf den ersten Blick einfach wirken, aber genau darin liegt die Herausforderung. Es repräsentiert das Bild eines modernen jungen Erwachsenen, das mit den klassischen Vorstellungen kollidiert. Oftmals wird ein junger Mann als fit, muskulös und energiegeladen beschrieben, um dem Idealbild von Attraktivität und Männlichkeit zu entsprechen. Doch Noah soll zeigen, dass Lebensfreude, Wohlbefinden und Männlichkeit nichts mit solchen äußeren Standards zu tun haben.
Die leeren Gesichtszüge symbolisieren die Idee, dass die Figur jeder sein könnte. Es geht darum, dass sich die Gesellschaft von dem Gedanken löst, Menschen nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Die Entscheidung, Noah übergewichtig darzustellen, soll ein Zeichen dafür sein, dass Körpervielfalt existiert und akzeptiert werden sollte, ohne dass man sie mit negativen Konnotationen belastet. Noah ist nicht „dick, aber lieb“ – er ist einfach er selbst, mit allem, was dazugehört.“
Seine Alltagskleidung ist eine bewusste Wahl. Sie steht für die Normalität, die viele Menschen so leben. Sie ist ein Bruch mit dem Bild des ständig starken, makellosen Mannes, der keine Schwächen zeigt. Die Figur soll zeigen, dass es völlig in Ordnung ist, Schwächen zu haben und empfindsam zu sein. Toxische Männlichkeit entsteht oft aus der Erwartung, ein bestimmtes Bild von Unverletzlichkeit und Kontrolle zu bewahren. Doch wahre Männlichkeit liegt in Akzeptanz, Verletzlichkeit und Selbstliebe.
Noah soll eine positive Lebenseinstellung und die Akzeptanz ausdrücken, die er sich selbst entgegenbringt. Sein Übergewicht ist ein Teil von ihm, aber es definiert ihn nicht. Es braucht keine Rechtfertigungen und auch keine beschönigenden Beschreibungen. Noah ist glücklich und zufrieden, weil es ihm gut geht – und genau das ist es, was die Figur der Welt zeigen möchte. Es ist ein starkes Statement gegen die stillen Normen, die unser Bild von Körper und Männlichkeit formen und einschränken.
#10 – Noah – Das Gesicht der Vielfalt
Berufsschule Neumarkt
#11 Fußballer
Knabenrealschule Neumarkt
Weil sich unsere Jungs an der KRS natürlich Großteils für den Fußballsport interessieren und sich im Zuge der 2024 in Deutschland stattfindenden Europameisterschaft im Fußballfieber befanden, lag natürlich die Wahl des Fußballers als Krippenfigur nahe:
Dieser steht für völkerverbindendes Miteinander, für fairen Sportsgeist und natürlich auch für Energie und Lebensfreude.
Er weiß: Jedes Spiel ist eine neue Herausforderung. Und er steht vielfach im Zentrum des Interesses: die Hoffnungen der Fans, die Anforderungen des Vereins, die Erwartungen der Mitspieler.
Er hofft dabei auf Gottes Beistand und läuft los, um weiterzukommen – vielmehr sogar, um anzukommen:
Denn Ankommen bedeutet für ihn, sich selbst treu zu sein, das Beste zu geben und inneren Halt zu finden im respektvollen Miteinander.
Ein Punk ist eine ganz und gar ungewöhnliche Figur für eine Krippengruppe. Er gilt eigentlich als gesellschaftlicher Outsider, ist nicht immer angepasst oder gar brav; gibt sich manchmal sogar provokativ und abweisend. Doch auch unter seinem Irokesenschnitt und den Nieten ist er ein Mensch mit Gefühlen.
Die Frage, was zu seiner oftmals selbstgewählten Abkehr von der Konformität der Gesellschaft geführt hat, ist meist eine nur individuell zu beantwortende. Auch die biblischen Figuren waren Outsider: Maria und Josef waren gesellschaftlich gering Geschätzte, die sich für die Geburtsstätte ihres Sohnes sogar mit einem Stall zufrieden geben mussten. Eben dieser so ungewöhnlich geborene Sohn stellte sich später oftmals gegen die Konventionen der anerkannten Religionsvertreter und des Staates.
So stellt auch der Punk vieles in Frage. Auf der Rückseite seiner Nieten besetzten Lederjacke findet sich eine stilisierte Krippe – sie strahlt heller als die scharfen Nieten. Er braucht einen Kompass beim Suchen und Finden des Wegs. Ankommen bedeutet für ihn, Frieden mit der Umwelt und sich selbst finden.
#12 – Punker
Knabenrealschule Neumarkt
#13 Straßenmusiker
Knabenrealschule Neumarkt
Der Straßenmusiker ist ebenfalls eine Figur, die nicht ins gewöhnliche Raster passt:
Meist pflegt er einen unorthodoxen Umgang mit dem Instrument – sei es selbst gebaut oder einfach repariert. Er ist kreativ und oftmals unangepasst: Ob aus finanzieller Notlösung, da Instrumente und deren Pflege oftmals teuer sind, oder aus künstlerischer Experimentierfreude. Es bereitet ihm Freude, neue Klänge zu finden und zu erfinden. Letztendlich zählt nur eines für ihn: Musik ist der Schlüssel zum Herzen der Menschen und verbindet alle miteinander – wie im Gedicht von Johann Gottfried Säume: “Wo man singt, da lass dich nieder.”
Insofern fungiert unser Straßenmusiker auch als das verbindende Element zwischen dem in der Menge auftretenden Fußballer und dem eher einzelgängerischen Punk: Er bringt alle zusammen und vereint somit das äußerlich Unvereinbare. Ähnlich auch die Weihnachtslieder: Sie vereinen Glaube und weltliche Unterhaltungsmusik – sind eingängig und fröhlich und beinhalten somit die Freude über die Geburt von Jesus Christus. Aus diesem Grund findet sich auf seiner Gitarre auch der Titel des Musicals “Jesus Christ Superstar” – weltliche Unterhaltung trifft auf tief empfundenen Glauben.
Ankommen bedeutet für ihn, seine Talente zu nutzen, um die Menschen bei der Krippe zusammenzuführen und mit ihnen gemeinsam die Geburt Jesu zu feiern.