Neumarkt kommt an
Unsere Figuren
Hier gibt es Informationen zu den Figuren des Projekts in Neumarkt
Neumarkt kommt an
Jede Figur kurz vorgestellt
Jede Figur erzählt eine eigene Geschichte, nämlich die individuelle Geschichte des Ankommens.
Was bedeutet das denn für mich? Wo möchte ich denn Ankommen? Bei mir selbst? Im Beruf? In der Gemeinschaft? In einem Zuhause oder aber in meiner Sexualität? Jeder und jede hat eine ganz persönliche Antwort auf die Frage des Ankommens gefunden. Genau das spiegelt sich in den Figuren wieder, ob Rollstuhlfahrer, Mann mit Depressionen, UN-Soldat oder eine Mutter. Sie alle wollen Ankommen und ihren ganz persönlichen Platz finden, der ihnen Schutz und Sicherheit bietet.
Nächstenliebe, Inklusion und Vielfalt sind die Werte, die in allen Figuren wiederzufinden sind. Wir alle sind unterschiedlich, haben unterschiedliche Fähigkeiten und unterschiedliche Ausgangssituationen und doch haben wir alle den Wunsch Teil einer Gemeinschaft zu sein, die jeden und jede ankommen lässt.
Lassen Sie sich von den einzigartigen kreativen Arbeiten dieser Gruppen begeistern und erfahren Sie mehr über die Hintergründe der einzelnen Gestaltungen!
#25 Die Feuerwehrkraft – mutig ankommen
BFZ
Diese Figur steht für Mut, Gleichberechtigung und gelebte Kindheitsträume.
„Wenn ich groß bin, will ich Feuerwehrfrau – Feuerwehrmann werden.“
Viele Kinder träumen davon, Feuerwehrkraft zu werden – mutig Brände zu löschen, Leben zu retten und anderen zu helfen. Was früher oft als Männerberuf galt, ist heute auch für Frauen selbstverständlich geworden.
Die Feuerwehrkraft zeigt, dass Frauenrechte und Gleichstellung nicht nur in Gesetzen, sondern auch in gelebter Wirklichkeit sichtbar werden. Sie symbolisiert die Freiheit, den eigenen Weg zu gehen – unabhängig von Rollenbildern und Erwartungen.
Ihr Weg steht für das Ankommen in der eigenen Stärke – für das Vertrauen, dass Träume aus der Kindheit wahr werden können, wenn man an sie glaubt.
Sie erinnert uns daran, dass Ankommen auch bedeutet, sich selbst zu verwirklichen, Verantwortung zu übernehmen und für Andere da zu sein.
So wie sie entschlossen voranschreitet, lädt sie uns alle ein, unsere Träume zu leben, füreinander einzustehen und gemeinsam für eine Welt einzutreten, in der Gleichberechtigung, Respekt und Zusammenhalt selbstverständlich sind.
Denn: Neumarkt kommt gemeinsam an
Ein Text sollte hier eigentlich schon stehen. Ein richtig schöner sogar – mit Anfang, Mitte, Schluss und vielleicht einem kleinen Aha-Moment am Ende. Doch der Text… der lässt noch auf sich warten. Vielleicht sitzt er gerade irgendwo in einem Café, trinkt seinen dritten Espresso und überlegt, wie er sich am besten in Szene setzt. Oder er steht an einer roten Ampel der Inspiration und wartet, bis die Ideen endlich auf Grün schalten. Wir gönnen ihm die Zeit. Gute Texte brauchen schließlich manchmal ein bisschen Anlauf – und ein bisschen Drama.
Bis er hier eintrifft, vertritt ihn dieser Platzhalter. Er ist nicht ganz so wortgewandt, dafür ehrlich bemüht. Er schaut sich schon mal um, richtet sich ein, lüftet kurz durch und hält den Platz warm. Denn auch das gehört zu einem guten Projekt: die kleinen Pausen, in denen noch nichts fertig, aber schon vieles im Werden ist. Zwischen Entwürfen, Ideenfetzen und halben Sätzen entsteht hier gerade etwas – leise, aber spürbar.
Und wer genau hinsieht, merkt: Dieses Warten hat einen ganz eigenen Zauber. Es ist das freundliche Innehalten vor dem fertigen Gedanken, der Moment, bevor alles Sinn ergibt. Also: Wir warten noch … aber das Warten hat Stil, Haltung – und vielleicht sogar ein kleines Lächeln im Gesicht. Wer weiß – vielleicht schreibt sich die Geschichte genau jetzt, während wir hier sitzen und schmunzeln.
#24 – Figur
G6 / Jugendbüro
#23 Respektvolles Miteinander
SG Soziales Stadt Neumarkt
Die vielfältigen Figuren spiegeln das Zusammenleben in der Gesellschaft in ihrer Diversität wieder. Jedes Kind, jede Frau und jeder Mann ist einzigartig. Jede Person hat seine individuellen Fähigkeiten und Schwächen, Wünsche und Bedürfnisse und prägende Lebenserfahrungen.
Die Hände der beiden äußeren Figuren symbolisieren ein Haus, ein Haus in dem alle Menschen willkommen sind, sich wohlfühlen sollen und sich mit ihren eigenen Ideen engagieren und einbringen können. Alle Menschen, egal welcher Herkunftsländer, welcher Lebensformen oder in welchem Lebensabschnitt, möchten ernstgenommen und wertgeschätzt werden. Sie wollen sich in der Stadtgemeinschaft willkommen fühlen und mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Lebenserfahrungen in der Gesellschaft ankommen.
Kein Mensch kann für sich alleine leben. Alle sind Teil einer Gesellschaft, brauchen das Miteinander, die Gemeinschaft. Egal welche körperliche Voraussetzung wir haben oder aus welcher Gesellschaftsschicht wir kommen oder für welche Lebensform wir uns entscheiden. Wir bringen vielfältige Voraussetzungen für ein respektvoll gelebtes Miteinander mit. Diese Vielfältigkeit sehen wir als Chance für ein gewinnbringendes Zusammenleben an. Lassen wir uns ein auf die Besonderheiten von unterschiedlichen Religionen, Kulturen, Behinderungen und Lebensformen.
Reichen wir uns die Hände, damit wir gemeinsam ankommen in unserer Stadtgemeinschaft!
Stell dir vor, du bist 56 Jahre und du stehst mitten im Leben. Arbeit, Familie, Pläne.
Du denkst an den nächsten Urlaub, an die Hochzeit deiner Kinder …… Und dann, – Stück für Stück – beginnt etwas zu verschwinden. Wörter, Wege, Gesichter.
Du suchst nach Begriffen, die gestern noch selbstverständlich waren. Du verlierst dich in Räumen, die du selbst eingerichtet hast und irgendwann beginnst du dich selbst zu verlieren. Demenz mit 45, 50 mit 60. Das klingt falsch – weil es nicht ins Bild passt.
Doch für Tausende Menschen ist es Realität, auch in Neumarkt. Die Figur steht genau für diese Menschen, die jung an Demenz erkranken, unsicher sind, sich schämen und das Gefühl haben, vom Leben verraten worden zu sein. Jeder Tag ist ein Kampf, ein Kampf gegen das Vergessen. Und auch für manche Angehörige beginnt eine Reise – eine schwere Reise.
Die Partnerin wird zu Pflegerin, der Sohn zur Stütze, die Eltern zu Suchenden nach Halt, Hilfe oder Antworten. Sie müssen Entscheidungen treffen, auf die niemand vorbereitet ist. Sie erleben, wie der Mensch den sie lieben, langsam entschwindet. Pflegende Angehörige erleben das Alleinsein, weil das Umfeld oft nicht weiß, wie man mit dieser Diagnose in jüngeren Jahren umgeht. Junge Demenz reißt Lücken – in Familien, Freundschaften, Existenzen. Doch was am meisten fehlt ist Raum. Raum für das was diese Menschen fühlen, was sie hoffen, was sie brauchen.
Deshalb muss Neumarkt hinschauen, nicht weg!
Wir müssen damit beginnen diese Lebensgeschichten zu erzählen – und die Menschen ohne Mitleid, aber mit Empathie ankommen lassen. In diesem Sinne, bleiben wir in Kontakt.
#22 – In Kontakt bleiben
Offener Treffen junge Demenzkranke
#21 Influencer
Knabenrealschule Neumarkt
Der „Influencer“ ist immer am Puls der Zeit: Zwischen allen digitalen Devices, die ihn umgeben, hat er sich eine eigene Nische geschaffen: Gaming und Pizza. Den Jüngeren kommt diese Kombination sicher bekannt vor – und ist auch nicht ungewöhnlich:
Zwischen der Hektik von Bildschirmen und Computerspielen muss nämlich immer noch Zeit für Ruhe und Gemütlichkeit sein. Die Pizza steht für Vertrautheit und den Moment, in dem man sich mal nicht von Technik vereinnahmen lässt. So gesehen bewegt sich die Figur zwischen dem Anspruch, am Puls der Zeit sein zu müssen – Influencer müssen immerhin ständig „Content“, also Inhalte posten – und sich selbst mal eine Pause zu gönnen.
„Ankommen“ bedeutet hier: Seine eigenen Ruhezonen finden, sich mal wieder Zeit für Gedanken nehmen zu können in einem Umfeld, das laut und hektisch ist.
Fluchtgeschichte von Filimon
Filimon verließ im Alter von 17 Jahren eines frühen Morgens Ende April 2014 unbemerkt das Haus seiner Familie. Er begann seine Flucht ohne jegliche Papiere – lediglich mit einem Schülerausweis. Zusammen mit 33 weiteren Menschen führte ihn seine Reise zunächst nach Äthiopien, wo er zwei Wochen in einem Flüchtlingslager verbrachte. Vom Sudan aus durchquerte er die Sahara innerhalb von zehn Tagen und erreichte schließlich Libyen. Dort wartete er zwei Monate auf seine Überfahrt nach Sizilien.
Mit ihm befanden sich rund 700 Geflüchtete auf dem Schiff – alle mit demselben Ziel vor Augen: Italien. Die Überfahrt dauerte 20 Stunden und war für ihn psychisch sehr belastend. In Sizilien kamen etwa 3.000 Menschen gleichzeitig an. Seine weitere Route führte ihn über Padua, Mailand und Verona bis über die deutsche Grenze nach Rosenheim.
In Neumarkt angekommen, bemühte er sich, die Sprache zu erlernen, besuchte die Berufsschule und begann schließlich eine Ausbildung im Friseurhandwerk bei Karl Heinz Lux. Durch seine Leidenschaft für Fußball fand Filimon schnell Anschluss. Heute spielt er als Mittelstürmer im Fußballverein DJK-SV Berg.
Einer seiner Gründe, nach Deutschland zu kommen, war die Begeisterung für die deutsche Nationalmannschaft, die sein Interesse am Fußball zusätzlich stärkte. Auch weitere Familienmitglieder von Filimon flohen aus Eritrea: Zwei seiner Brüder leben in den Niederlanden, ein weiterer in Köln. Zunächst hatte er wenig Kontakt zu seiner Familie, konnte sie jedoch inzwischen in Äthiopien wiedersehen und telefoniert nun regelmäßig mit ihnen.
Hintergründe zur Figur „Filimon“
Die Figur besteht aus einer Vorder- und einer Rückseite. Die Vorderseite zeigt sein heutiges Leben und das Ankommen in Neumarkt, während die Rückseite seine Vergangenheit, seine Flucht und seinen ursprünglich vorgesehenen Lebensweg darstellt.
Die Flagge von Neumarkt stehen dabei im Kontrast zur eritreischen Flagge. Dadurch wollten wir sowohl sein Ankommen in Neumarkt als auch seine Heimat – Eritrea – symbolisieren. Die Flaggen sind in Form einer Schärpe um Filimon drapiert und dienen als Symbol seines „Sieges“, also seines heutigen Lebens.
Auf der Vorderseite trägt Filimon ein grünes Fußballtrikot des Vereins DJK-SV Berg. Die Friseurutensilien in seiner Hand spiegeln seinen Beruf wider.
Da Filimon ursprünglich zum Militärdienst eingezogen werden sollte, erinnert die Kleidung auf der Rückseite an eine Soldatenuniform. In seiner Hand hält er eigentlich einen Schülerausweis, der aber durch den QR-Code verdeckt ist. In den weißen Kreisen kann man seine Fluchtroute bis zu seinem Ziel, Deutschland, nachvollziehen, das durch die Flagge in seiner Hand symbolisiert wird.
Hintergründe zum politischen System in Eritrea
Eritrea, auch das „Nordkorea Afrikas“ genannt, gilt als eines der isoliertesten Länder der Welt. Laut dem Demokratieindex belegt Eritrea den letzten Platz (Rang 179) und zählt zu den härtesten Autokratien der Welt. Grund für diese politischen Zustände ist die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg.
Äthiopien besetzte Eritrea ab 1962, was viele Unruhen auslöste und zu Unzufriedenheit in der eritreischen Bevölkerung führte. 1993 wurde Eritrea schließlich unabhängig, und Präsident Isayas Afewerki versprach demokratische Reformen, Bildung und Wohlstand. Diese Versprechen wurden jedoch nie eingelöst, und Eritrea entwickelte sich zu einer Militärdiktatur.
Eritrea ist das letzte Land in Afrika, das offiziell an einem Einparteiensystem festhält. Es gibt weder eine unabhängige Justiz noch eine demokratische Verfassung. Die eritreische Bevölkerung muss Repressalien erdulden, etwa die Zwangseinweisung ins Militär auf unbestimmte Zeit oder eine umfassende Kontrolle über ihr Privatleben. Eine Einberufung zur Zwangsarbeit ist jederzeit möglich.
Als eines der ärmsten Länder der Welt leidet Eritrea unter extremen Dürren, Mangelernährung und Lebensmittelknappheit.
Aufgrund der lebensunwürdigen Bedingungen flohen über die Jahre mehr als eine Million Menschen, darunter viele junge Menschen. Hauptgrund für die Flucht ist häufig die drohende Einberufung ins Militär.
Doch auch im Ausland werden Geflüchtete kontrolliert und überwacht – etwa durch vom Regime unterstützte Propagandaveranstaltungen, Bespitzelung oder Manipulation.
Botschaft der Regierung:
„Unser Arm ist lang genug, euch zu erreichen, wo auch immer ihr seid.“
#20 – Filimon
Ostendorfer Gymnasium
#19 Franzi
Tageszentrum der Diakonie NAH e.V.
Franzi sieht fröhlich aus, aber sie hat auch schwere Zeiten. Auch wenn Franzi die fröhliche Seite zeigt, ist immer auch noch die dunkle, traurige Seite vorhanden.
Franzi fühlt sich oft schlecht. Sie hat Depressionen, grübelt viel und ihre Stimmung ist oft gedrückt.
Sie ist sehr sensibel. Ihr Herz ist gebrochen, weil sie früher oft enttäuscht wurde.
Ständige Angst und Stressgefühle werden in ihrem Gehirn verarbeitet und führen zu neurobiologischen Veränderungen im Gehirn. Der Botenstoff Dopamin und Serotonin steht bei Franzi in zu geringen Mengen zur Verfügung.
Im Tageszentrum der Diakonie NAH e.V. lernt sie den Holzmichl bei einem Ausflug zum bezaubernden Schloss Grünsberg bei Altdorf kennen.
Zu Michl fühlt sie sich gleich hingezogen und verstanden. Seit langen hat sie wieder Schmetterlinge im Bauch und „Schwammal in den Knien“.
Ein Hormoncocktail wird bei der verliebten Franzi im Gehirn ausgeschüttet und sorgt bei ihr für ein Krippeln im Bauch.
Mit Ankommen verbinden viele Besucherinnen und Besucher der Malgruppe das Ankommen bei sich selbst, das Akzeptieren und Annehmen der psychischen Erkrankung. Für viele ist dieses Ankommen bei sich selbst schwierig.
Gefühle können sich beruhigen, wenn man bei sich selbst ankommt und akzeptiert, so wie man ist.
Den Teilnehmenden der Malgruppe ist wichtig, dass sich wegen einer psychischen Erkrankung keiner verstecken muss. Zu sich stehen ist wichtig, egal was andere über einen sagen.
Auf einem Platz in der Stadt betritt ein Mann die Szene. Er ist von kräftiger, aufrechter Statur, seine Bewegungen zugleich tastend und bestimmt. In seiner Hand das weiße Führgeschirr, an seiner Seite ein Hund – wachsam, stolz und treu. Das Tier führt, doch der Mann trägt die Würde, das Vertrauen und die Entschlossenheit in sich. Gemeinsam treten sie auf, ein eingespieltes Team, jeder Schritt voll gegenseitigem Vertrauen und liebevoller Kommunikation.
Sie kommen an, indem sie nach einem guten Stück Weg des gemeinsamen Suchens und Findens tatsächlich ihr Ziel erreichen, den Platz betreten, voll Freude darüber, angekommen zu sein, die Stimmen, die Geräusche, die Schritte der anderen Menschen zu hören, begrüßt und freundlich empfangen zu werden. Der Hund bahnt den Weg durch das Stimmengewirr, lenkt seinen Menschen an Hindernissen vorbei, gibt ihm Halt und Richtung. Mit jedem Schritt wird deutlich: Ankommen ist hier kein Zufall, sondern ein Akt von Vertrauen, Training und tiefem Zusammenspiel zwischen Menschen und Tier.
„Ankommen“ bedeutet: In einer Gemeinschaft sichtbar zu werden, seinen Platz einzunehmen, willkommen zu sein. Der Mann kommt mit seiner ganzen Geschichte, seinen Kämpfen, seiner Stärke und mit allem, was ihn als Mensch ausmacht, an. Der Hund ist Symbol für Treue und Hilfe, für die Brücke zwischen Selbstständigkeit und Verbundenheit. Wenn die beiden in der Stadt ankommen, dann wird spürbar: Ankommen heißt nicht nur, einen Ort zu betreten – es heißt, anerkannt zu werden, teilzuhaben, sich nicht ausgeschlossen zu fühlen.
Es ist eine stille, aber kraftvolle Ankunft. Der Mann bringt nicht nur sich selbst, sondern auch eine Botschaft mit: Dass Barrieren überwindbar sind, dass Ankommen immer ein gemeinsamer Weg ist – ob geführt von einem Hund, von Vertrauen oder von der offenen Haltung der Menschen, die ihn empfangen.
#18 – Mann mit Blindenführhund
Theo Betz Grundschule
#17 Pflegefachkraft
BFZ
Die Figur „Pflegekraft“ steht stellvertretend für die gesamte Berufsgruppe der Pflege. Sie verkörpert die Werte, Kompetenzen und die gesellschaftliche Bedeutung dieses Berufes. Ihr Ziel ist es, anzukommen – in der Wahrnehmung der Gesellschaft und in der Anerkennung als eigenständige Profession.
Pflege ist weit mehr als reine Fürsorge. Sie ist eine Profession, die auf Fachwissen, Verantwortung und Selbstständigkeit basiert. Pflegekräfte handeln autonom, gestalten Prozesse und treffen Entscheidungen, die das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Pflegekräfte sind eigenständige Fachpersonen mit klar definierten Kompetenzen. Pflege steht an der Seite der zu Pflegenden, setzt sich für ihre Bedürfnisse ein und strebt nach höchstem Wohlbefinden – gestern, heute, morgen, Tag und Nacht. Ziel der Pflege ist es, Lebensqualität zu steigern und wo möglich, wiederherzustellen.
Die Pflegekraft fordert, dass die Gesellschaft die Realität der Pflege erkennt:
Pflege ist nicht nur eine helfende Hand, sondern eine tragende Säule des Gesundheitssystems – kompetent, professionell und unverzichtbar.
Die Figur „Pflegekraft“ ist ein Symbol für Stärke, Verantwortung und Menschlichkeit. Darum brauchen wir motivierte Talente, um gemeinsam mit ihnen die Zukunft der Pflege zu gestalten.
Unsere Figur zeigt ein Schulkind, das gerade in der Schule ankommt – mit einem Lächeln und voller Neugier. Sie steht symbolisch für das, was die Theo-Betz-Schule ausmacht: ein Ort des Ankommens, des Angenommenseins und des Miteinanders.
Hier warten Freunde, die Gemeinschaft trägt, und jede und jeder wird so akzeptiert, wie sie oder er ist. Vielfalt sehen wir als Bereicherung – Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, mit verschiedenen Sprachen, Erfahrungen und Hintergründen gestalten unser Schulleben gemeinsam.
Wie das Schulkind aus Holz soll sich auch jeder Mensch an unserer Schule willkommen fühlen. Schule ist für uns mehr als ein Lernort – sie ist ein zweites Zuhause, ein Ort, an dem wir wachsen, lernen und uns gegenseitig unterstützen.
Unsere Figur erinnert uns täglich daran, dass Ankommen nicht nur bedeutet, durch eine Tür zu gehen, sondern sich angenommen und verstanden zu fühlen.
#16 – Schülerin
Theo Betz Grundschule
#15 Balance der Vielfalt
Berufsschule Neumarkt
„Was uns wirklich verbindet, ist das Herz – unsere Menschlichkeit.
Egal, ob schwarz oder weiß, blond oder lockig, mit Kreuz, Halbmond oder Stern:
Wahre Stärke liegt im Mitgefühl.
Wahre Schönheit liegt im Respekt.
Wahrer Glaube liegt in der Liebe.
Diese Figur erinnert uns daran:
Bevor wir irgendetwas sind, sind wir Mensch.“
Nadia
Ein Mensch mit unterschiedlichen Hautfarben. Die Haare sind auf der rechten Seite dunkel gekräuselt, auf der linken Seite blond. Ein besonderer Typ kann nicht ausgemacht werden. Und das ist der Ideengeberin auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir in der Gestalt einen Menschen sehen. Unabhängig davon, woher die Person kommt, welches Geschlecht oder Religion sie hat, sollen wir daran denken, dass wir einen Menschen vor uns haben, der wie jeder andere denkt und fühlt, Bedürfnisse hat, Wünsche verwirklichen möchte und mit anderen Menschen interagieren möchte.
Am Beruflichen Schulzentrum in Neumarkt gibt es seit 2015 Berufsintegrationsklassen. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund erlernen hier die deutsche Sprache, werden in Mathematik, Politik, Ethik und weiteren Fächern von engagierten Lehrkräften unterrichtet, die teils selbst interkulturelle Erfahrungen mitbringen. Mit einem Mittelschulabschluss und oft auch einem anerkannten DSD 1 Pro-Diplom, das ihnen Kenntnisse der deutschen Sprache auf B1-Niveau bescheinigt, können sie schließlich eine Berufsausbildung beginnen. Manche Schüler lernen so gut, dass sie im Anschluss die Staatliche Wirtschaftsschule in Neumarkt oder die FOS besuchen werden.
Die Klassen sind multikulturell, das heißt, die Schülerinnen und Schüler kommen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt: Ungarn, Polen, Ukraine, Iran, Irak, Türkei, Thailand, Spanien u.v.m. Selbst aus China erlangte vor einigen Jahren ein Schüler seinen Abschluss.
Nicht nur kulturelle Unterschiede prallen da aufeinander, sondern auch Konfessionen. Und trotzdem funktioniert das gemeinsame Lernen in der Klasse. Die Schüler lernen voneinander und oft sind kulturelle Unterschiede für alle Schüler interessant, aber auch das Leben, die Gewohnheiten der Menschen, Regeln und Bräuche hier in Neumarkt.
Deutsch lernen ist oberstes Ziel, aber plötzlich spricht ein Schüler aus Syrien mit einem Schüler aus der Ukraine Arabisch oder Ukrainisch. Die Schüler haben keine Berührungsängste und gehen aufeinander zu. Interkulturelles Lernen in einer multikulturellen Gesellschaft ist möglich, ungeachtet von Herkunft und
„Zwei Seelen, ein Zuhause –
In ihren Augen spiegelt sich Hoffnung, nicht Religion.
Ob Kopftuch oder offenes Haar,
was sie verbindet, ist mehr als ein Glaube:
Es ist das Lächeln, das sie teilen,
der Mut, neu zu beginnen,
und die Wärme einer Hand.
Denn jenseits aller Unterschiede zählt nur eines:
Unsere Menschlichkeit.“
Fanoos
Zwei Mädchen halten einander die Hand und gehen nach vorn. Sie verstehen sich, obwohl sie aus unterschiedlichen Kulturen kommen. Das Mädchen links kommt aus einem Land im Nahen oder Mittleren Osten. Sie trägt ein langes Gewand und ein Kopftuch. Beide Kleidungsstücke sind ungeachtet gängiger Stereotype farbenfroh und leuchtend hell. Das Mädchen rechts kommt aus der Ukraine und trägt eine kunstvolle Tracht. Die Mädchen haben sich in der Schule kennengelernt, wurden Freundinnen, sprechen miteinander in der neuen Zielsprache Deutsch und schreiten hoffnungsvoll in die Zukunft.
Fanoos kommt aus Afghanistan. Sie lebt seit einem Jahr in Neumarkt und besucht die Berufsintegrationsklasse am Beruflichen Schulzentrum in Neumarkt. Als Kind hat sie nicht gedacht, einmal ihre Heimat verlassen zu müssen. Der Anfang war schwer, vergangene Bilder waren die ständigen Begleiter in ihrem Kopf. Fanoos sehnte sich nach Ruhe, nach Geborgenheit, Freunden, endlich Ankommen. Streitigkeiten anderer Schüler in der Klasse, die zum Schulalltag dazugehören, machten sie immer wieder sehr traurig. Eine Mitschülerin aus der Ukraine tröstete, später eine zweite, mit der Zeit entstanden Freundschaften. Obwohl die Freundinnen aus unterschiedlichen Welten kommen, haben sie gelernt, einander zu verstehen und einander zu unterstützen. Was früher vielleicht unmöglich schien, ist mit dem Besuch einer multikulturellen Klasse Normalität.
#14 – Fanoos „Tradition trifft Toleranz“
Berufsschule Neumarkt
#13 Straßenmusiker
Knabenrealschule Neumarkt
Der Straßenmusiker ist ebenfalls eine Figur, die nicht ins gewöhnliche Raster passt:
Meist pflegt er einen unorthodoxen Umgang mit dem Instrument – sei es selbst gebaut oder einfach repariert. Er ist kreativ und oftmals unangepasst: Ob aus finanzieller Notlösung, da Instrumente und deren Pflege oftmals teuer sind, oder aus künstlerischer Experimentierfreude. Es bereitet ihm Freude, neue Klänge zu finden und zu erfinden. Letztendlich zählt nur eines für ihn: Musik ist der Schlüssel zum Herzen der Menschen und verbindet alle miteinander – wie im Gedicht von Johann Gottfried Säume: “Wo man singt, da lass dich nieder.”
Insofern fungiert unser Straßenmusiker auch als das verbindende Element zwischen dem in der Menge auftretenden Fußballer und dem eher einzelgängerischen Punk: Er bringt alle zusammen und vereint somit das äußerlich Unvereinbare. Ähnlich auch die Weihnachtslieder: Sie vereinen Glaube und weltliche Unterhaltungsmusik – sind eingängig und fröhlich und beinhalten somit die Freude über die Geburt von Jesus Christus. Aus diesem Grund findet sich auf seiner Gitarre auch der Titel des Musicals “Jesus Christ Superstar” – weltliche Unterhaltung trifft auf tief empfundenen Glauben.
Ankommen bedeutet für ihn, seine Talente zu nutzen, um die Menschen zusammenzuführen und mit ihnen gemeinsam zu feiern.
Ein Punk ist auch eine sehr auffällige Figur in unserem Projekt. Er gilt eigentlich als gesellschaftlicher Outsider, ist nicht immer angepasst oder gar brav; gibt sich manchmal sogar provokativ und abweisend. Doch auch unter seinem Irokesenschnitt und den Nieten ist er ein Mensch mit Gefühlen.
Die Frage, was zu seiner oftmals selbstgewählten Abkehr von der Konformität der Gesellschaft geführt hat, ist meist eine nur individuell zu beantwortende. Auch die biblischen Figuren waren Outsider: Maria und Josef waren gesellschaftlich gering Geschätzte, die sich für die Geburtsstätte ihres Sohnes sogar mit einem Stall zufrieden geben mussten. Eben dieser so ungewöhnlich geborene Sohn stellte sich später oftmals gegen die Konventionen der anerkannten Religionsvertreter und des Staates.
So stellt auch der Punk vieles in Frage. Auf der Rückseite seiner Nieten besetzten Lederjacke findet sich eine stilisierte Krippe – sie strahlt heller als die scharfen Nieten. Er braucht einen Kompass beim Suchen und Finden des Wegs. Ankommen bedeutet für ihn, Frieden mit der Umwelt und sich selbst finden.
#12 – Punker
Knabenrealschule Neumarkt
#11 Fußballer
Knabenrealschule Neumarkt
Weil sich unsere Jungs an der KRS natürlich Großteils für den Fußballsport interessieren und sich im Zuge der 2024 in Deutschland stattfindenden Europameisterschaft im Fußballfieber befanden, lag natürlich die Wahl des Fußballers als Figur nahe:
Dieser steht für völkerverbindendes Miteinander, für fairen Sportsgeist und natürlich auch für Energie und Lebensfreude.
Er weiß: Jedes Spiel ist eine neue Herausforderung. Und er steht vielfach im Zentrum des Interesses: die Hoffnungen der Fans, die Anforderungen des Vereins, die Erwartungen der Mitspieler.
Er hofft dabei auf Gottes Beistand und läuft los, um weiterzukommen – vielmehr sogar, um anzukommen:
Denn Ankommen bedeutet für ihn, sich selbst treu zu sein, das Beste zu geben und inneren Halt zu finden im respektvollen Miteinander.
Die Figur stellt einen jungen Mann in seinen Zwanzigern dar, ohne klar erkennbare Gesichtszüge. Das ist kein Zufall, sondern ein bewusstes künstlerisches Mittel, um zu zeigen, dass Identität und Wert nicht an äußerliche Merkmale gebunden sind. Diese Figur ist Noah, aber sie könnte auch jeder andere sein. Sie will damit ausdrücken, dass Noah sich mit Themen wie Diversität und toxischer Männlichkeit auseinandersetzt und dabei die Oberflächlichkeit von gesellschaftlichen Erwartungen hinterfragt.
Das äußere Erscheinungsbild, – übergewichtig, in Jogginghose und Hoodie gekleidet – mag auf den ersten Blick einfach wirken, aber genau darin liegt die Herausforderung. Es repräsentiert das Bild eines modernen jungen Erwachsenen, das mit den klassischen Vorstellungen kollidiert. Oftmals wird ein junger Mann als fit, muskulös und energiegeladen beschrieben, um dem Idealbild von Attraktivität und Männlichkeit zu entsprechen. Doch Noah soll zeigen, dass Lebensfreude, Wohlbefinden und Männlichkeit nichts mit solchen äußeren Standards zu tun haben.
Die leeren Gesichtszüge symbolisieren die Idee, dass die Figur jeder sein könnte. Es geht darum, dass sich die Gesellschaft von dem Gedanken löst, Menschen nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Die Entscheidung, Noah übergewichtig darzustellen, soll ein Zeichen dafür sein, dass Körpervielfalt existiert und akzeptiert werden sollte, ohne dass man sie mit negativen Konnotationen belastet. Noah ist nicht „dick, aber lieb“ – er ist einfach er selbst, mit allem, was dazugehört.“
Seine Alltagskleidung ist eine bewusste Wahl. Sie steht für die Normalität, die viele Menschen so leben. Sie ist ein Bruch mit dem Bild des ständig starken, makellosen Mannes, der keine Schwächen zeigt. Die Figur soll zeigen, dass es völlig in Ordnung ist, Schwächen zu haben und empfindsam zu sein. Toxische Männlichkeit entsteht oft aus der Erwartung, ein bestimmtes Bild von Unverletzlichkeit und Kontrolle zu bewahren. Doch wahre Männlichkeit liegt in Akzeptanz, Verletzlichkeit und Selbstliebe.
Noah soll eine positive Lebenseinstellung und die Akzeptanz ausdrücken, die er sich selbst entgegenbringt. Sein Übergewicht ist ein Teil von ihm, aber es definiert ihn nicht. Es braucht keine Rechtfertigungen und auch keine beschönigenden Beschreibungen. Noah ist glücklich und zufrieden, weil es ihm gut geht – und genau das ist es, was die Figur der Welt zeigen möchte. Es ist ein starkes Statement gegen die stillen Normen, die unser Bild von Körper und Männlichkeit formen und einschränken.
#10 – Noah – Das Gesicht der Vielfalt
Berufsschule Neumarkt
#9 Rollstuhlfahrer
Schulpastoral Weinberger Schule & Regens Wagner
Daumen hoch – dieses Symbol soll stellvertretend stehen für das Selbstverständnis und Lebensgefühl der Bewohnerinnen und Bewohner von Gruppe Anton des Regens Wagner Hauses in der Dr. Schrauth Str. in Neumarkt.
2018 wurde ein zentral gelegener Wohn- und Lebensraum für Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma im Stadtzentrum von Neumarkt geschaffen.
Selbst. Bestimmt. Leben – nicht nur innerhalb der Wohngruppe auch im Sozialraum Neumarkt
wird dieses Lebensmotto umgesetzt.
Die Stadt Neumarkt hat ein immer ein offenes Ohr für Menschen mit Handicap – Barrieren im Alltag werden so gut es geht vermieden oder beseitigt, so dass jeder und jede möglichst selbständig sein Leben gestalten kann. Tritt im Alltag dann doch eine Barriere auf, so sind oft helfende Hände zur Stelle.
Regens Wagner ist sehr gut in die Nachbarschaft eingebunden und mittlerweile ein fester Teil des Soziallebens.
Die Menschen von Regens Wagner fühlen sich wohl in Neumarkt und freuen sich auf viele Kontakte in der Zukunft.
Daumen hoch für ein kreatives Miteinander!
Die gestaltete Figur eines Jungen auf dem Roller verkörpert die Vielfalt unserer Gemeinschaft. „Wir sind verschieden“ – das zeigt sich in unserem unterschiedlichen Tempo und Aussehen, in unseren unterschiedlichen Biografien und Fähigkeiten, unserem Alter und den Farben unserer Kulturen. Doch trotz dieser Unterschiede gibt es etwas, das uns alle verbindet: Der Weg, den wir gemeinsam gehen.
Jeder von uns bringt eine einzigartige Perspektive mit, die unsere Gemeinschaft bereichert.
Wir sind alle unterwegs auf der Suche nach unserem Platz in der Welt. „Wir möchten alle ankommen.“ Diese gemeinsame Sehnsucht nach einem Ziel, einem Ort der Zugehörigkeit eint uns. Der Junge auf dem Roller symbolisiert diesen dynamischen und aktiven Weg, den wir einschlagen, um unsere Träume zu verwirklichen.
„Wir haben alle Sehnsucht nach einem Ort, an dem wir angenommen werden, wie wir sind“ – mit unseren Farben, Narben, Wünschen und Fragen. Jeder Roller des Lebens, den wir fahren, kann unterschiedlich gestaltet sein, doch es ist der gemeinsame Wunsch nach Akzeptanz und Verständnis, der uns antreibt, weiterzufahren und zu wachsen.
Die Figur des Jungen auf dem Roller erinnert uns daran, dass in unserer Diversität eine immense Stärke liegt. Indem wir uns gegenseitig schätzen und respektieren, können wir eine Gemeinschaft schaffen, in der jeder willkommen ist und in der wir alle ankommen können. Lasst uns gemeinsam diese Reise antreten und die Schönheit unserer Verschiedenheit feiern.
#8 Junge auf einem Roller
Schulpastoral Weinberger Schule & Regens Wagner
#7 Junges Mädchen
Schulpastoral Weinberger Schule & Regens Wagner
Ein junges Mädchen als Symbol für unseren gemeinsamen Weg. In einer Welt voller Möglichkeiten steht die gestaltete Figur eines jungen Mädchens als inspirierendes Symbol für die Reise, die wir alle antreten. „Wohin soll ich gehen?“ Diese grundlegende Frage beschäftigt uns, insbesondere als Schülerinnen und Schüler, die wir aktiv unsere Zukunft mitgestalten wollen. Wir suchen nicht nur nach Zielen, sondern auch nach klaren Wegen dorthin.
Die Figur des Mädchens symbolisiert die Neugier und den Mut, neue Wege zu erkunden. „Wer zeigt mir einen guten Weg?“ Diese Frage bezieht sich auf die Begleiter und Mentoren in unserem Leben, die uns auf unserem Weg unterstützen. Sie erinnert uns daran, dass wir in unserer Suche nach Antworten nicht allein sind. „Und wenn ich ankomme? Ist da jemand?“ Die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Verständnis ist essenziell. Durch den Dialog mit anderen können wir unsere Perspektiven erweitern und neue Ideen entwickeln.
„Es lohnt sich, uns zuzuhören.“ Das junge Mädchen fordert uns dazu auf, unsere Gedanken zu teilen und gemeinsam neue Wege zu beschreiten. Indem wir aufeinander zugehen und uns gegenseitig unterstützen, eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten.
Lasst uns diese Figur als Inspiration betrachten, um unsere Wege bewusst zu gehen und einander zu begleiten. Indem wir zusammenarbeiten, formen wir nicht nur unsere Zukunft, sondern auch die Gemeinschaft, in der wir leben. Gemeinsam können wir Großes erreichen.
Wir Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse des Ostendorfer Gymnasiums haben uns im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Gedanken gemacht über die Rolle der Bundeswehrsoldaten und auch ganz allgemein über die des Militärs in der Bevölkerung. Einig waren wir uns, dass es ihnen gegenüber an Wertschätzung und Akzeptanz mangelt. Wir erklärten uns dies damit, dass nur eine einzige Mitschülerin einen Soldaten in der Bekanntschaft hat.
Seit der Aussetzung des Wehrdienstes in Deutschland, haben wir und viele andere junge Menschen keine Berührungspunkte mehr und können uns mit Soldaten auch weniger identifizieren. Vielleicht möchten wir uns auch lieber in der Friedensbewegung engagieren, gerade weil wir in der Schule viel über die Verbrechen des zweiten Weltkrieges hören, besonders über die folgenschwere Rolle, die Deutschland dabei spielte.
Trotzdem aber sehen wir alle, dass es nicht ohne Einsatz von Soldaten geht und dass sie bei Auslandseinsätzen auch immer ihr Leben für uns geben würden.
Für unsere Figur wählten wir einen Blauhelmsoldaten, also einen Soldaten, der im Auftrag der Vereinten Nationen (UN) in Konfliktregionen den Frieden wiederherstellen und die Zivilbevölkerung schützen soll. Wir können uns vorstellen, wie belastend das sein muss und auch welche Ängste jeder dabei hat.
Unser Soldat hebt ein kleines Mädchen hoch. Vielleicht hat er es soeben gerettet. Vielleicht aber ist unser Soldat selbst Papa und kommt gerade von einem Einsatz nach Hause und sein Kind ist ihm freudig entgegen gelaufen: Advent heißt ja Ankunft. Und in jedem Fall- so oder so- ist es eine wirklich bewegende Ankunft.
#6 – Soldat mit einem Mädchen
Ostendorfer Gymnasium
#5 Mutter
Stadt Neumarkt
Ich, Rita Großhauser, habe mich ganz bewusst für die Figur einer Mutter für unser Projekt „Neumarkt kommt an“ entschieden.
Eine Mutter spielt eine ganz große, eigentlich die wichtigste Rolle im Leben aller Familienmitglieder.
Eine Mutter ist ein selbstloser, liebevoller Mensch, der viele der eigenen Wünsche und Bedürfnisse für die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder opfern muss, aber auch will. Eine Mutter arbeitet hart, um sicherzustellen, dass ihr Kind mit dem Wissen, den Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgestattet ist, um sich zu einem kompetenten aber auch emphatischen Menschen zu entwickeln.
Durch die liebevolle Fürsorge und Zuwendung der Mutter lernt das Kind, dass es geliebt und geschätzt wird. So lernt ein Kind spielerisch dies auch an andere weiterzugeben. Das zu erleben ist für eine Mutter sehr erfüllend.
Die Lebensgrundlagen vieler Menschen werden durch Krieg und Gewalt zerstört. Felder können nicht mehr bestellt werden, Arbeitsplätze werden zerstört, Lebensmittel werden knapp und Preise steigen. Straßen, Brücken, Strom- und Wasserversorgung und Schulen werden beschädigt oder zerstört.
Natürlich versucht eine Mutter in solchen Situationen alles um ihren Nachkommen, ihrer Familie, eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Egal was sie bewegt, welchen Weg, welche Schwierigkeiten überwunden werden müssen, eine Mutter kämpft immer um das BESTE für ihre Lieben zu erhalten. Sie machen sich teilweise auf eine gefährliche Reise, hoffen an einem Ort weit der eigenen Heimat, bei offenherzigen und freundlichen Menschen sicher ankommen.
Hier ist Bewegung drin!
Das Leben der jungen Menschen ist bunt, vielfältig und dynamisch. Der Skater symbolisiert die Vitalität der jungen Menschen, die wichtig für unsere Gesellschaft ist. In allen Bereichen der Jugendarbeit, z.B. beim Kreisjugendring, bei Vereinen, Verbänden oder der Kirche bringen die jungen Leute Schwung ins Leben.
Mit dieser Figur soll die Freude am Leben zum Ausdruck gebracht werden und ähnlich wie das Kind in der Krippe, das mit offenen Armen dort liegt, soll der Skater seinen Segen für alle Kinder und Jugendlichen geben.
#4 – Skater
Hofkirche
#3 Ministrant
Hofkirche
Der Ministrant steht stellvertretend für alle Kinder und Jugendlichen, die sich in der kirchlichen Jugendarbeit engagieren.
Junge Menschen setzen sich im Geist der christlichen Nächstenliebe ein, denn dies ist die Botschaft, die das Projekt vermitteln soll.
Zum Ministrantendienst gehört eine lebendige Gemeinschaft. Freundschaften entstehen, die teilweise ein Leben lang halten. Die Kinder und Jugendlichen lernen also, dass zum Leben Gemeinschaft gehört, die so bunt ist, wie die unterschiedlichen Figuren im Projekt.
So symbolisiert der Ministrant alle Menschen, die in der Kirche beheimatet sind und die offen auf alle zugehen, um die Welt ein kleines Stück besser zu machen.
Hier ist ein trauriger und gleichzeitig lächelnder Mann zu sehen, der zur Weihnachtszeit in Neumarkt vor dem Reitstadel ankommt.
Der Holzmichl lebt mit Depressionen und fühlt sich häufig niedergeschlagen, verzweifelt und hat Angstgefühle.
Auf der anderen Seite strahlt ein Lächeln entgegen, welches er gerne als eine Art Maske aufsetzt, um nicht aufzufallen. Nur der Michl weiß, wie es ihm wirklich geht und wie es in ihm aussieht.
Er hat viele Sorgen, die den sehr sensiblen Michl symbolisch mit der Weltkugel in der Hand schwer belasten.
Zusätzlich lähmt Michl die Depression bei der Alltagsbewältigung, er hat z.B. Probleme in der Früh beim Aufstehen und kann sich nicht mehr richtig konzentrieren, weil er Schlafprobleme hat.
An dem Wanderstock hängt ein schwerer Beutel, in dem sich viele schwere Steine befinden. Auf den Steinen stehen die Probleme und Krankheitssymptome von Michl geschrieben. Jede Bewegung wird damit schwer und unflexibel.
Michl hat aber auch noch eine andere lachende Seite und nimmt seine Gesundheit in die eigene Hand. Seine Hand hält eine Kugel und in dieser Kugel sind im übertragenen Sinn alle Mosaiksteinchen enthalten, die zur Gesundheit und zum Wohlbefinden beitragen. Michl zeigt alles, was für seinen Genesungsprozeß wichtig ist und wie er selbst am Erhalt der eigenen Gesundheit mitwirkt.
Ankommen heißt für Michl, dass er sich in seiner Stadt wohl fühlt, Menschen kennt, mit denen er sich versteht, mit denen er sich trifft und austauscht und schöne Sachen unternimmt. Gerne geht er dabei zur Ausstellung in den Reitstadel.
Das Tageszentrum für psychisch kranke Menschen und der Sozialpsychiatrische Dienst helfen Michl, um besser mit der Erkrankung leben zu können. Mit Beratungsgesprächen und vielen verschiedenen Angeboten vom Tageszentrum kann Michl wieder an der Gesellschaft teilnehmen und für sich einen Ausweg aus der Erkrankung finden.
Weitere Informationen vom Sozialpsychiatrischen Dienst und vom Tageszentrum ( Treffpunkt für Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben) erhalten Sie unter www.diakonie-nah.de und Instagram.
#2 Der Holzmichl
Tageszentrum der Diakonie NAH e.V.
#1 Zwei Menschen begegnen sich
Jurawerkstätten Neumarkt
Zwei Menschen begegnen sich. Sie reichen einander die Hand, blicken vorwärtsgerichtet inmitten einer farbenfrohen Kulisse. Gemeinsam entdecken sie die Welt.
Fortbewegen – Weiterkommen – Ankommen. Hilfsmittel wie Rollstühle machen es möglich, dass Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung mobil sind und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Auch Menschen mit einer geistigen oder psychischen Beeinträchtigung wollen dabei sein ohne behindert zu werden. Ganz normal eben. So kann das „Ankommen“ im weiteren Sinne bedeuten, einen Platz in der Gemeinschaft zu finden und so akzeptiert und respektiert zu werden, wie man ist. Es geht darum, Barrieren abzubauen, sei es physisch oder psychisch, und eine Umgebung zu schaffen, in der sich jeder Mensch entfalten und wohlfühlen kann.
Mit dem Begriff „Ankommen“ könnte genauso gemeint sein, gehört und ernst genommen zu werden und Einfluss auf Entscheidungen zu haben, die das eigene Leben betreffen. Für Menschen mit Behinderung ist das immer noch keine Selbstverständlichkeit obwohl das bereits im Jahr 2009 in der UN-Behindertenkonvention rechtlich festgelegt wurde. Es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderungen die Unterstützung und Ressourcen erhalten, die sie benötigen, um ihre Wünsche und Ziele zu verwirklichen. So kann eine Gesellschaft entstehen, in der jedem Menschen ermöglicht wird, aktiv mitzuwirken und ein erfülltes Leben zu führen – Sei es im Beruf, in der Freizeit oder im sozialen Miteinander.
Lasst uns also alle einander die Hände reichen und uns miteinander fortbewegen. So werden wir zusammen weiterkommen und ankommen in einer Gesellschaft die Barrieren abbaut und sich begegnet.

